Der
Bürgermeister erläutert die Vorlage und führt aus, dass während der
öffentlichen Auslegungsfrist keine Einwände von Bürgern erhoben wurden. Der
Doppelhaushalt wurde zur zweiten Lesung ausführlich besprochen. Das
Gesamtvolumen umfasst ca. 16 Mio. EUR.
Der Haushalt
entspricht den gesetzlichen Vorgaben und gilt als ausgeglichen. Es sind keine
Kreditaufnahmen vorgesehen, nur Tilgungen. Die größte Position umfasst der
Soziale Bereich (Schulen, Kitas, Jugend...) mit fast 40 % des Haushaltes. Das
ist der richtige Weg und wird entsprechend fortgeführt. Es sind keine
Änderungen bzw. Erhöhungen vorgesehen in Bezug auf die Kommunalsteuern.
Zuführungen vom Freistaat wurden ausführlich besprochen. In Bezug auf
Investitionen weist der Bürgermeister darauf hin, dass Maßnahmen nicht parallel
begonnen werden. Die wichtigsten Investitionen sind die Fertigstellung des
Jugendfreizeitzentrums, Florian-Geyer-Weg, der Ausbau des Dorfplatzes
Silberstraße sowie die Sanierung von Sportstätten, vorrangig das Stadion. Die
Forderung des Stadtrates, den Kleinreparaturenstau zu beseitigen, wurde
berücksichtigt. Hinsichtlich der Personalsituation gibt es keine Veränderungen,
lediglich die Stelle des Hausmeisters für den
Alten Bahnhof wird zusätzlich geschaffen. Eine Stelle für den gemeindlichen
Vollzugsdienst ist eine Option, wenn eine Finanzierung gewährleistet ist.
Die
Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 766 €, damit liegt sie ein Drittel unter dem
zulässigen Wert.
Stadtrat Jung:
Die Einnahmen
und Ausgaben sind umfangreich dargestellt und erläutert worden. Ohne
Fördermittelzuweisungen sind kaum bzw. keine Investitionen möglich, die Stadt
ist von den Zuschüssen abhängig. Positiv zu erwähnen ist die Gesamtsumme des
Doppelhaushaltes und dass er als ausgeglichen gilt. Das ist wesentlich für
Genehmigungen.
Die
Schlüsselzuweisung für die Stadt ist schlechter zu bewerten. Hier müsste eine
andere Berechnungsgrundlage gefordert werden.
Insgesamt sind
13,5 Mio. EUR pro Haushaltsjahr an Verbindlichkeiten zu bedienen (Personal,
Abschreibungen, Kreisumlage...). Die vorgesehenen Investitionen sind auf Seite
11 nachzulesen. Zu erwähnen sind unter anderem der Alte Bahnhof, das
Freigelände der Dittes-Grundschule und als freiwillige Aufgabe der Dorfplatz
Silberstraße sowie das Stadion auf dem Sandberg, beide sind abhängig von der
Zuweisung von Fördermittel.
Leider sind nur
drei Straßenbaumaßnahmen vorgesehen. Im Bereich der Fußwege besteht enormer
Nachholebedarf.
Für das
Feuerwehrgerätehaus Silberstraße wurden für 2019 keine Mittel ausgewiesen, das
stimme ihn nachdenklich. Es muss eine Lösung gefunden werden, um die
Antragstellung rechtzeitig vornehmen zu können.
Für den Brand-
und Katastrophenschutz wurden umfangreiche Mittel eingestellt.
Reparaturmaßnahmen,
wie z.B. Fahrbahnmarkierungen, sollten umgehend angegangen werden. Ebenso soll
der Rückstand hinsichtlich der Ersatzpflanzungen abgebaut werden.
Damit Rückfragen
verhindert werden, bittet er die Verwaltung, betroffene Bürger und
Einrichtungen über Baumaßnahmen zu informieren (u. a. im Stadtanzeiger).
Er bittet um
Zustimmung.
Stadtrat Dr. Wilhelm:
Grundsätzlich
muss man sich die Frage stellen, was will man mit dem Doppelhaushalt erreichen
und was haben wir erreicht? Er sollte Planungssicherheit schaffen, ein sicheres
Haushaltshandeln soll erreicht werden. Er ist die Grundlage für strategisches
Handeln für zukünftige Entscheidungen. Die gewünschten Effekte sind bisher nur
bedingt eingetreten.
Die Doppik hat
uns wenig geholfen, sie erweist sich als schwerfällig. Das flexible Handeln ist
eingeschränkt. Probleme entstehen durch immer neue Detailprogramme, die mit
ihren Fördermöglichkeiten gravierend in den Haushalt eingreifen. In den letzten
zwei Jahren wurde grob eine halbe Million Euro an Mittelübertragung
vorgenommen, das ist ein erheblicher Betrag. Die Zulage vom Freistaat Sachsen
in Höhe von 70.000 € ist verpufft.
Schwierigkeiten
gab es bei der Terminkette, welche nicht eingehalten wurde. Der Haushalt hätte
zügiger vorgelegt werden müssen. Das war verwaltungsbedingt, lag aber auch am
Stadtrat selbst. Ein Dank an die Verwaltung, die das bestmöglichste Konzept
vorgelegt hat.
Weiterhin sollen
vom neuen Stadtrat freiwillige Aufgaben (Jugend und Herbertbad) wie auch die
Kindereinrichtungen im Auge behalten werden.
Insgesamt wird
die Fraktion trotz der Probleme zustimmen.
Stadtrat Küttler:
Es wurde bisher
viel über die großen Zahlen gesprochen. Wichtig ist, dass in den Haushalt
Positionen mit meist mittlerem finanziellem Umfang eingearbeitet wurden. Sie
beziehen sich auf Positionen, die Reparaturen und Beschaffungsrückstau in
kommunalen Einrichtungen im Focus haben. Hierzu zählen u.a. Fortführung der
Arbeiten am städtischen Bauhof, Brunnen
und Busfahrspur auf dem Markt, Reparaturen in Kitas und Schulen oder
auch Reparaturen an der Fußgängerbrücke. Sehr erfreulich ist, dass eine
Akustikanlage für den Ratssaal im Haushalt vorgesehen ist.
Lob an die
Mitarbeiter der Verwaltung, die zur Erstellung des Haushaltsplanes beigetragen
haben. Das Vollbringen und Ausführen ist die eigentliche Herausforderung.
Schön wäre es
gewesen, wenn der Haushalt schon im Januar verabschiedet worden wäre.
Nicht nur
Aufwendungen und Investitionen sind vorgesehen, sondern auch Erträge. Diese
sind von sensiblen Rahmenbedingungen abhängig.
Er hofft, dass
der Haushalt wie geplant ausgeführt werden kann.
Bürgermeister:
Zu den
Ausführungen von Stadtrat Jung:
Die
Fördermittelabhängigkeit muss so hingenommen werden. Wir müssen quasi dem Geld
„hinterherrennen“. Damit man flexibel ist, muss man mehr zu Pauschalzuweisungen
kommen, um dort zu bauen, wo es notwendig ist.
Die
Projektierung Feuerwehr Silberstraße kann erst 2020 beginnen, da frühestens
2021 ein Fördermittelantrag gestellt werden kann.
Es gibt eine
Prioritätenliste vom Landkreis, deshalb werden sich Maßnahmen um mindestens ein
Jahr verschieben, wie z. B. die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges für die
Feuerwehr. Die Stadt kann das nicht beeinflussen. Der Bedarf im Brandschutz
wird aber zunehmend höher, die Gesamtsumme an Fördermittel reicht nicht mehr aus.
Zu den
Ausführungen von Stadtrat Küttler:
Die vielen
kleinen Reparaturen sind notwendig, Werterhaltung statt neu.
Zu den
Ausführungen von Stadtrat Dr. Wilhelm:
Ja, wir sind
spät mit dem Haushalt, aber nicht die letzten. Das hat auch seine Vorteile, man
kann genauer planen. Erst im Februar hat der Freistaat Sachsen geänderte Zahlen
zur Schlüsselzuweisung mitgeteilt. Hier muss sich prinzipiell was ändern, die
Zahlen von Dresden müssen fest sein. So planen wir nur mit Schätzungen.
Gesetzlich
gesehen sind wir verspätet, aber sicherer in der Planung.
Ein Lob an Frau
Graichen, sie hat trotz Erkrankung den Plan erstellt.
Stadtrat Tauscher:
Im Technischen
Ausschuss wurde über das Gesamtprojekt Sportstättenentwicklung gesprochen,
welches Wilkau-Haßlau und Silberstraße beinhaltet. Es sind 2 Mio. EUR im Plan
vorgesehen. Jedoch wurde Silberstraße nicht berücksichtigt. Warum wurde es
rausgenommen?
Bürgermeister:
Eine
Finanzierung beider Sportstätten zur selben Zeit ist nicht möglich. Es muss mit
einem Projekt angefangen werden.
Stadtrat Tauscher:
Es war so
besprochen. Er kann dem Doppelhaushalt somit nicht zustimmen. Es hätte erwähnt
werden müssen.
Der Zustand des
Stadions ist seit vielen Jahren so, obwohl 60T EUR jährlich reingeflossen sind.
Wo ist das Geld hingeflossen?
Bürgermeister:
Die Sanierung
des Stadions ist der erste Bauabschnitt. An der Sportstättenplanung hat sich
nichts geändert. Die Maßnahme liegt im freiwilligen Bereich. Es wird dort
angefangen, wo der Zustand am schlechtesten ist. Es wird nichts rausgenommen,
nur nicht in diesem Haushalt berücksichtigt.
Mit den 60T EUR
wurde der Verein gefördert, nicht die Unterhaltung des Stadions.
Es gibt keine
weiteren Anfragen oder Diskussionen. Der Bürgermeister trägt den Beschlusstext
vor und stellt ihn zur Abstimmung.
Folgender Beschluss wird gefasst:
Die Stadträte der Stadt Wilkau-Haßlau
beschließen die Haushaltssatzungen für die Haushaltsjahre 2019/2020 (Anlage).
Die Haushaltssatzung ist gemäß § 76 Abs.2 SächsGemO der Rechtsaufsichtsbehörde
vorzulegen.