Sitzung: 06.05.2021 Stadtrat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Der Doppelhaushalt
für die Jahre 2021 und 2022 wurde den Stadträten bereits in der letzten
Stadtratssitzung vorgestellt und ist ihnen auch postalisch zugegangen. Der
Vorsitzende informiert, dass es während der Auslegung des Entwurfs der
Haushaltssatzung keine Einwände oder Anfragen durch Bürger gab. Der geplante
Doppelhaushalt sei geprägt von Corona und der Schließung des Haribo-Standorts,
was zu Verlusten vor allem im Bereich der Gewerbesteuer führt. Dennoch seien
einige zukunftsweisende Investitionen geplant. Dazu gehören bspw.
-
Sanierung
des Stadions, Gesamtsumme ca. 2,5 Mio. EURO
-
Fertigstellung
Florian-Geyer-Weg
-
Trockenlegung
und Sanierung von Räumlichkeiten in der Kita Rosengarten
-
Anschaffung
von Ausstattung für Kitas und Schulen, Bauhof sowie Feuerwehren
-
Fertigstellung
Freizeitzentrum (Außenanlagen, Vereinsräume und Ausstellung Bahn)
-
Schaffung
eines frei zugänglichen Spielbereichs neben dem Freigelände Dittes-GS
-
Errichtung
eines Spielplatzes im OT Silberstraße
Der Vorsitzende
führt weitere Erläuterungen zu den geplanten Maßnahmen aus.
Stadtrat Jung sagt,
dass bereits im Vorbericht zum Doppelhaushalt 2021 / 2022 die geplante
Einnahme- und Ausgabesituation der Stadt sehr anschaulich dargestellt ist. Im
gesamten Zeitraum des Doppelhaushaltes sind ca. 13,7 bzw. 13,9 Mio EURO
erforderlich, um alle Verbindlichkeiten wie Personalausgaben, Kreisumlage,
laufende Verträge, etc. bedienen zu können. Er betont, dass viele Maßnahmen nur
durch Fördermittel von Bund und Freistaat zu finanzieren und dadurch auch davon
abhängig sind. Positiv ist, dass über 30 % der Ausgaben in soziale Belange
fließen, keine Abstriche gemacht werden und auch die Steuerhebesätze konstant
bleiben. Die finanziell größte Maßnahme wird die Sanierung des Stadions sein,
die zwar eine freiwillige Leistung, aber auch eine große Investition in die
soziale Infrastruktur ist. Weitere Kosten wie Betriebskosten oder auch die
Nutzerbedingungen sind zwingend im nächsten Haushalt darzustellen. Leider auch
zu vermerken ist jedoch, dass mittelfristig notwendige Maßnahmen wie der Bau
des neuen Feuerwehrgerätehauses in Silberstraße bis ins Jahr 2025 mit null EURO
bedacht werden. Die Feuerwehrleute übernehmen diese Pflichtaufgabe der Stadt
freiwillig in ihrer Freizeit. Des Weiteren befinden sich auch andere Maßnahmen
wie Hort Comenius-GS, Linde in Culitzsch sowie Fahrspur und Brunnen auf dem
Marktplatz noch immer in der Warteschleife. Im Vorbericht werden Aussagen zur
Bevölkerungsentwicklung und Anpassung Infrastruktur gemacht. Dehalb sollten
Bürgermeister, Stadtrat und Stadtverwaltung
auch über die langfristige infrastrukturelle Gestaltung und Bedarf der
Stadt sprechen. Des Weiteren möchte er wissen, weshalb die laut Haushaltsplan
künftig wegfallenden Stellen in der Verwaltung nicht ausgewiesen sind. Der
Bürgermeister erklärt, dass in den kommenden 2 Jahren keine Stellen wegfallen.
Die
CDU/FDP-Fraktion wird dem Haushaltsplan zustimmen.
Stadtrat Dr. Wilhelm sagt, dass
der Haushalt vom Beschluss des Finanzausgleichsgesetzes abhängig ist. Seiner
Meinung nach wird gerade durch die fehlenden Fördermittel für
Straßensanierungen gegen die Substanz der Kommunen gearbeitet. Er betont die
Sanierung des Stadions und den behindertengerecht geplanten Umbau des Rathauses
positiv. Ebenso lobt er, dass der Haushalt keine Gebührenerhöhungen oder
Abstriche im sozialen Bereich mit sich bringt.
Stadträtin Gubick stellt
eine Anfrage der Fraktion „DIE LINKE/ Bündnis 90/ Die Grünen/ Dorfclub
Silberstraße“ zum Radwegekonzept vor. Es wird empfohlen, dass die Stadt
Wilkau-Haßlau Gelder für die Erstellung eines solchen Konzepts im Haushalt
einstellt. Stadtrat Rißmann möchte sich dem Konzept nicht verwehren, findet es
jedoch schlecht, dass der Haushaltsplan noch einmal umstrukturiert werden
müsste. Der Bürgermeister verweist auf die damit einhergehende zeitliche
Verzögerung des Beschlusses vom Haushalt für 2021/2022 und dass sich dadurch
auch Baumaßnahmen zeitlich nach hinten verschieben. Außerdem sei der Bau von
Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen Aufgabe des Freistaates. Die Erstellung des
Radwegekonzepts könnte jedoch innerstädtisch vorgenommen und durch eingesparte
Gelder finanziert werden. Er schlägt deshalb vor, den Antrag in der nächsten
Stadtratssitzung zu diskutieren. Stadtrat Dr. Wilhelm stimmt dem zu.
Stadträtin Gubick möchte zudem
wissen, weshalb die Ausgaben für die Straßenreinigung steigen. Der Vorsitzende
informiert, dass die Reinigung der Straßen öfter erfolgt. So werden
Nebenstraßen 4x jährlich und Hauptstraßen 5x jährlich gesäubert.
Stadtrat Kallweit erkundigt
sich nach dem Eigenanteil der Stadt zur Baumaßnahme Stadion. Dieser beträgt
50%, antwortet Bürgermeister Feustel. Des Weiteren fragt Stadtrat Kallweit, wo
die in den kommenden 2 Jahren versprochene Ausgleichszahlung von HARIBO
verbucht wird. Kämmerin Frau Graichen antwortet, dass die Zahlungen im
Ergebnishaushalt unter „Zuschüsse“ gelistet werden.
Stadträtin Gubick fragt,
weshalb die Ausgaben für Personen- und Güterverkehr steigen. Der Vorsitzende
sagt, dass die Verträge mit den Verkehrsverbünden angepasst wurden.
Gleichzeitig erhält die Stadt jedoch entsprechend höhere Ausgleichszahlungen.
Der Vorsitzende
trägt den Beschlusstext zur Abstimmung vor.
Folgender
Beschluss wird gefasst:
Der Stadtrat der
Stadt Wilkau-Haßlau beschließt die Haushaltssatzung für die Haushaltsjahre 2021/2022
(Anlage). Die Haushaltssatzung ist gemäß § 76 Abs.2 SächsGemO der
Rechtsaufsichtsbehörde vorzulegen.