Sitzung: 09.09.2021 Technischer Ausschuss
Über folgende
Sachverhalte informiert der Bürgermeister:
- Radonmessungen
in öffentlichen Gebäuden
Die Stadt Wilkau-Haßlau liegt im
Radonvorsorgegebiet und ist damit gezwungen, in allen öffentlichen Gebäuden
Radonmessungen durchführen zu lassen. Die Verwaltung hat sich diesbezüglich 3
Angebote eingeholt und das beste Angebot hat der TÜV Süd abgegeben mit 7.420,00
€ brutto für alle öffentlichen Einrichtungen. Die Ergebnisse der Messungen
werden zeigen, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.
- Florian-Geyer-Weg
Auf dem neu gebauten Abschnitt des
Florian-Geyer-Weges gibt es über die gesamte Fahrbahnbreite eine Absenkung und
zwar in der Weise, dass eine Rille quer über die Fahrbahn verläuft, auf der man
bei Überfahrt mit dem Auto am Unterboden aufsitzt. Die Asphaltdecke ist noch
intakt, dennoch vertieft sich die Absenkung weiter. Der Mangel wurde vom Bauamt
bei der Strabag angezeigt und auch akzeptiert. Die Firma hat in diesem Bereich
vorerst ausgebessert um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und bringt den
Schaden im Rahmen ihrer Gewährleistungspflicht in Ordnung. Damit ist die Stadt
finanziell mit dem Problem nicht belastet. Allerdings kann die Strabag aktuell
noch kein Zeitfenster zur Schadensbeseitigung nennen, da aus
arbeitsorganisatorischen Gründen deren laufende Aufträge vorranging sind.
- Rosengarten
Zur Beseitigung partieller Feuchteschäden in
der Kita Rosengarten wurden Bohrungen durchgeführt. Die Einrichtung muss nicht
komplett freigezogen werden, sondern eine raumweise Sanierung ist ausreichend.
Mangels verfügbarem geeignetem Ausweichquartier wäre ein Komplettfreizug lt.
Jugendamt ohnehin nicht möglich gewesen.
Momentan wird die Ausführungsplanung
vorbereitet und die Ausschreibung soll am 28.09.2021 veröffentlicht werden. Die
Vergabe ist für den November 2021 geplant und Bauzeit bis Ende April 2022.
Die Finanzierung der Sanierungsarbeiten ist
gesichert, der Eigenanteil ist im Haushalt bereits eingeplant und die
Fördermittel zum Bauvorhaben hat die Stadt bereits erhalten.
Weiterhin wurden im Rosengarten
Baumfällarbeiten durchgeführt, aufgrund von Totholz war hier Gefahr im Verzug
und es musste zur Sicherheit der Kinder sofort gehandelt werden.
Herr Jung äußert, dass der Grünbewuchs vom
Nachbargrundstück mittlerweile auch auf das Grundstück der Kita übergreift. Er
möchte wissen, ob es die Möglichkeit gibt, den Eigentümer des
Nachbargrundstücks mit der Beseitigung zu beauflagen.
Herr Bigl notiert die Anfrage und sichert
zu, dass der Sachverhalt intern nochmal überprüft werde.
- Alter
Bahnhof
Die Arbeiten an den Gebäudeteilen I und II
laufen planmäßig.
GT II: Aktuell wird die Klinkerfassade
gemauert, parallel wird die Stahlkonstruktion des Daches mit
Brandschutzbeschichtung vorbereitet und das Einsetzen der Sandsteine wird
vorbereitet.
GT I: Die Fassadenarbeiten sind
abgeschlossen, die Fassade wurde gereinigt und beschädigte Klinker
ausgetauscht. Sandsteinschmuckteile wurden denkmalgerecht aufgearbeitet. Die
Fenster sind eingesetzt und das Aufmaß für den Einsatz der historischen Türen
ist erfolgt. Parallel dazu laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Innenputz.
Die Arbeiten an den Außenanlagen laufen auch
weiter, die Hangsicherung wurde durchgeführt, die Entwässerung wird eingebaut,
die Unterbautragschicht für Parkplatz und Gleise wird aufgebracht und die
Grundstückseinfriedung wurde zur Fertigung beauftragt.
Weitere Arbeiten in diesem Bauabschnitt sind
die Herstellung der Zufahrtsstraße mit Fußweg, Anlegung von Parkflächen und der
Einbau des Museumsgleises sowie Begrünungsarbeiten und Zaunbau.
Die nicht mehr funktionierende
Wasserabführung vom Brückenbauwerk der Kirchberger Straße wurde ertüchtigt und
als Ersatzverrohrung an den Entwässerungsschacht angebunden. Die
Kostenübernahme erfolgt hier durch das LaSuV. Die Wasserableitung auf der Fläche
hat durch eine Flächenversickerung mittels Rigolen auf dem Baugrundstück zu
erfolgen. Das wurde von der Umweltbehörde und den Wasserwerken Zwickau
beauflagt.
- Neuwilkauer
Straße 2
Es gab dort eine Absenkung im
Fahrbahnbereich die sich bei Regen in erheblichem Maße mit Wasser gefüllt hat.
In Folge dessen hat sich der Hauseigentümer bei der Stadt Wilkau-Haßlau, welche
als Straßenbaulastträger zuständig ist, formal beschwert und um Beseitigung der
Absenkung gebeten. Begründung war, dass das gesammelte Wasser in der Absenkung
durch vorbeifahrende Fahrzeuge immer wieder an die Hausfassade gespritzt wird.
Daraufhin wurde die Absenkung beseitigt.
- Busspur
Neuer Markt
Der städtische Bauhof hat unter Vollsperrung
der Busspur großflächig lose Platten entfernt und mit Bitumen ausgebessert, um
die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Bürgermeister lobt dabei die gute
Arbeit der Mitarbeiter des Bauhofes, bezeichnet diese Arbeiten zugleich aber
nur als Übergangsmaßnahmen, da sich nach und nach weitere Platten lockern und
das Problem mit Ausbesserungsarbeiten nicht zu beseitigen ist. Die Verwaltung
hat sich dahingehend mit Firmen ausgetauscht, welche Möglichkeiten bestehen und
sich Angebote eingeholt. Weiterhin muss dazu angemerkt werden, dass im Haushalt
keine Gelder für die Sanierung der Busspur eingeplant sind und es diesbezüglich
auch keine Fördermittelprogramme gibt.
Zwei verschiedene Ausbauvarianten stehen zur
Wahl:
Variante 1 alle
Platten entfernen, die Fläche asphaltieren und zudem einen Bord setzen
(aus Kostengründen
wird der Bauhof die Abbrucharbeiten der Platten durchführen und diese auch
entsorgen)
Angebot von
Straßenbau Günther über ca. 30 T €; Haltbarkeit ca. 3-4 Jahre
Nachteil: die normale
Asphaltoberfläche hält nicht dauerhaft schweren Fahrzeugen wie Bussen stand;
dort können sich zügig wieder Fahrrinnen bilden
Variante
2 Ausführung der Arbeiten mit
halbstarrer Deckschicht
hält deutlich länger
(ca. 6-8 Jahre) und lässt weniger Wasser durch als Bitumen;
ist frost- und
feuchtigkeitsbeständig;
mit ca. 50 T €
allerdings auch teurer
Herr Röthig:
Er fragt, ob man Überlegungen anstrengen
sollte zuerst den Untergrund zu befestigen.
Der Bürgermeister entgegnet der Frage damit,
dass die Kosten dafür zu teuer seien, das würde die Stadt mehrere 100 T € kosten,
da man auch die Hohlräume der ehemaligen Kammgarn bedenken müsse, die darunter
liegen.
Weiter stellt Herr Röthig die Frage, warum
die Platten sich lockern und platzen.
Der Bürgermeister antwortet darauf, dass
hier ein Feuchtigkeitsproblem besteht. Das Wasser läuft in die Fugen, dann
beginnen sich die Platten zu lockern und schlussendlich platzen bzw. brechen
diese.
Es wird derzeit noch ein weiteres Angebot
neben den beiden von der Tiefbaufirma Wolf und der Strabag zum Vergleich
eingeholt. Letztendlich wird jedoch das wirtschaftlichste Angebot entscheidend
sein, da die Finanzierbarkeit des Projektes auch realisiert werden muss.
- Brunnen
Neuer Markt
Die Verwaltung musste leider feststellen,
dass die damalige Bauausführung nicht so umgesetzt wurde, wie in den
Planungsunterlagen vorgesehen war. Die Fliesen sind entfernt worden und es
wurde eine Kernbohrung durchgeführt, bei der sich herausgestellt hat, dass es
sich bei dem Unterbau um eine massive Betonplatte handelt, die nur mit
unverhältnismäßig hohem Aufwand aufzubrechen wäre.
Der Plan zur vorübergehenden Sanierung des
Brunnens ist, eine Drainage zu verlegen, die in den Abfluss des Beckens
eingeleitet wird. Gleichwohl werden damit auch unerwünschte Ausspülungen im
Untergrund vermieden. Auf die Drainage soll eine Schotterpackung kommen, Vlies
als Trennung und Mutterboden aufgefüllt werden. Schlussendlich wird der Brunnen
vom Bauhof bepflanzt.
- Comenius
Grundschule
Mit Hilfe eines Fördermittelprogramms
beginnt die Erneuerung der Umzäunung und die Ergänzung des Ballfangzaunes nun in
der 38. KW (Lieferengpässe) und verläuft im obersten Bereich parallel zur
Beethovenstraße.
Das Spielgerät, welches mit Fördermitteln
finanziert wurde hat der Bauhof aufgebaut, im Zuge dessen wurde die
Feuerwehrzufahrt verbreitert und das Außengelände neu hergerichtet u. a. wurden
Freischneidearbeiten ausgeführt.
Mit dem Abschluss des Zaunbaus sind die
Arbeiten am Außengelände der Grundschule zunächst abgeschlossen.
- Spielgerät
Silberstraße
Über ein weiteres Fördermittelprogramm
wurden 2 neue Spielgeräte für den Spielplatz im Wohnpark Silberstraße
angeschafft. Die Arbeiten haben begonnen, derzeit wird die Fläche beräumt.
Sofern es zu keinen Lieferengpässen kommt, wird der Aufbau und auch die
Abrechnung des Projektes fristgerecht erfolgen.
- Hupferpark
Der Weg zwischen Hupferpark und
August-Bebel-Straße befindet sich derzeit noch im Besitz der WBG. Um dort klare
Verhältnisse zu schaffen, soll der Weg öffentlich gewidmet werden, die WBG hat
bereits zugestimmt. Für die nächste SR-Sitzung wird dazu eine BV eingebracht.
Weiterhin gab es an die Stadt Wilkau-Haßlau
eine Anfrage einer Immobilienfirma, ob die Fläche des Hupferparkes käuflich zu
erwerben sei. Die Firma beabsichtigte auf dem Flurstück einen neuen Aldi Markt
zu errichten. Der Antrag wurde seitens der Stadt abgelehnt, da die Fläche als
Schutzgrün im Flächennutzungsplan verzeichnet ist.
(Flächen für Nutzungsbeschränkungen oder für
Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des
Bundesimmissionsschutzgesetzes § 5 Abs.2 Nr.6 und Abs.4 BauGB)
Herr Jung schlägt als Alternative vor, über
die Nutzung der Fläche in der Oberhaßlauer Straße neben dem Autohaus Gerber
nachzudenken und ggf. der Immobilienfirma diese Fläche anzubieten.
- Fördermittel
im Straßenbau
Der Bürgermeister informiert die anwesenden
Stadträte darüber, dass die Fördermittelmaßnahmen im Straßenbau drastisch
gekürzt worden sind. Der Bedarf an Fördermitteln beläuft sich im Freistaat auf
ca. 193,5 Mio. €, ausgeben will der Freistaat lediglich 96 Mio. €. Zudem gibt
es neue Fördersätze:
90% für Radverkehrsanlagen
50% für innerorts für Straßen, die vom
Personennahverkehr genutzt werden
50% fürt Innerortsstraßen
für sonstige Innerorts- und Kreisstraßen
gibt es gar keine Fördermittel mehr
Als Konsequenz daraus wird die Sanierung des
oberen Abschnittes des Florian-Geyer-Weges damit höchstwahrscheinlich
wegfallen.
Der Bürgermeister erklärt weiter, dass im
Vergleich zu anderen Bundesländern, keines die Innerortsstraßen aus den
Fördermittelprogrammen herausgenommen hat. Und in diesem Zusammenhang teilt er
mit, dass es künftig auch keine Programme mehr für die
Winterschadensbeseitigung auf den Straßen gibt.
Herr Kallweit:
Er fragt aufgrund dessen, wie man die
betroffenen Bürger darüber informieren will.
Der Bürgermeister schlägt vor, die Tatsachen
gegenüber den Bürgern ganz klar offen zu legen.
Ein Bauvorhaben der Stadt Zwickau reißt der
Bürgermeister kurz an, da dieses evtl. auch für die Stadt Wilkau-Haßlau
interessant sein könnte. Die Brauereistraße soll mit kaltem Flüssigbitumen
saniert werden. Dazu wird es voraussichtlich eine Vollsperrung für ca.
anderthalb Wochen geben. Die Straße wird vorab maschinell gereinigt und von der
Firma Kutter instandgesetzt. Die Firma gibt an, dass eine Sanierung mit kaltem
Flüssigbitumen ca. 5 Jahre lang hält.
- Heizstationen
Comenius Grundschule und Pestalozzi Oberschule
In den Schulen befindet sich jeweils eine
Heizstation. Verträge zur kostenfreien Nutzung hat die Stadt Wilkau-Haßlau mit
der Eins Energie geschlossen, da sich die Heiztrassen in städtischem Eigentum
befinden. Im Areal um die Comenius Schule plant die Eins Energie im Frühjahr
2022 neue Heiztrassen zu verlegen. Die Abnahmeresonanz unter den Bürgern in den
umliegenden Grundstücken ist gut. Es gab neben der WBG und der WGWH bisher auch
vermehrt Anfragen privater Grundstücksbesitzer bis hin zur Teichstraße, die an
einer Fernwärmenutzung interessiert sind.
- Änderungen
im BauGB
Mit Inkrafttreten des neuen
Baulandmobilisierungsgesetzes am 23.06.2021 wurde das Baugesetzbuch grundlegend
novelliert. Der Bürgermeister nennt einige bedeutsame Änderungen:
-
Erleichterungen für Bebauung im Innen- und
Außenbereich und in ländlichen Gegenden
-
Gemeinden haben die Möglichkeit Bauland einzufügen
ohne B-Plan und die für die Bauaufsicht notwendige Satzung (§ 31 folgende
BauGB)
-
Allgemeines Vorkaufsrecht für unbebaute
Grundstücke – keine Begründung mehr mit B-Plan notwendig
-
Vorkaufsrecht für städtebauliche Missstände (sog.
Ruinen) – in diesem Zusammenhang neues Förderprogramm für Abriss