Sitzung: 14.10.2021 Stadtrat
Abstimmung: Ja: 14, Nein: 3, Enthaltungen: 0
Bezugnehmend auf die Anfrage der AfD zur
letzten Stadtratssitzung am 23.09.2021 stellt die Fraktion einen Antrag zur
Übernahme der Kosten für Covid 19 Tests (Bürgertests) durch die Stadt
Wilkau-Haßlau.
Der Fraktionsantrag liegt dem Protokoll zur ausführlichen
Beschreibung des Sachverhalts bei.
Der Bürgermeister merkt an, dass man zuerst
einmal in der Apotheke anfragen müsse, welche Kosten pro Test anfallen.
Kommunalrechtlich sei die Übernahme der Kosten erlaubt.
Stadtrat Eißmann fragt, ob ein Abrechnungsmodus
mit der Apotheke schnell zu finden sei, um die Nutzung der Bürger und die
Kosten schnell aufdecken zu können.
Der Bürgermeister antwortet, dass eine
zeitnahe Abrechnung der Kosten möglich sei. Es muss aber zuerst mit der
Apotheke eine vertragliche Vereinbarung getroffen werden muss.
Stadträtin Gubick sieht keine Notwendigkeit
in der Bezahlung der Bürgerstests seitens der Stadt. Ihrer Meinung nach besteht
für alle ein Impfangebot und diejenigen, die nicht geimpft werden können,
erhalten die Tests weiterhin kostenfrei. Für die Impfunwilligen hat sie kein
Verständnis.
Stadtrat Röthig befürwortet den Antrag, da
seiner Meinung nach der Impfstoff noch nicht ausreichend erforscht ist. Zudem
gibt er zu bedenken, dass finanziell benachteiligte Familien alleine für die
Tests schon viel Geld ausgeben müssen bevor sie am gesellschaftlichen Leben
teilnehmen können. Außerdem ist aus seiner Sicht das „Ballonprojekt“ für 3
Monate verkraftbar.
Stadtrat Wilhelm ist der Ansicht, dass sich
finanziell benachteiligte Familien in so einer Situation an das Sozialamt
wenden sollten.
Stadtrat Jung bezeichnet die 3 Monate als
eine Zeitschiene zur Überbrückung um evtl. auch den wankelmütigen Bürgern, die
der Impfung noch skeptisch gegenüberstehen, eine gewisse Impulswirkung zu
geben. Er bekennt sich klar dazu, dass der soziale Aspekt in dieser Anfrage
eine Verantwortung der Stadt sei.
Stadtrat Wild fragt nach, welches Budget mit
den Kosten belastet wird und ob dafür dann ggf. andere Projekte wegfallen.
Der Bürgermeister antwortet, dass die
Finanzierung aus dem Corona Sondertopf möglich ist und damit auch keine anderen
Projekte wegfallen müssen.
Stadtrat Metzing spricht sich dagegen aus,
weil ihm die Argumentation der AfD-Fraktion im Antrag nicht logisch erscheint.
Er weiß wohl, dass auch Geimpfte Corona bekommen können, aber dann müsse man
das Testangebot wieder allen Bürgern machen. Seiner Ansicht nach führt nur die
Impfung zu einem schnelleren Ende der Pandemie, was wissenschaftlich erwiesen
ist. Er hat kein Verständnis dafür, warum die Geimpften solidarisch Geld für
die Ungeimpften ausgeben sollen und die Tests mitfinanzieren.
Der Bürgermeister äußert sich ebenfalls zum
Thema und sieht die Entscheidung der Bundesregierung zur Abschaffung der
kostenlosen Tests als falsch an. Seiner Meinung nach hat Corona die Bevölkerung
schon genug gespalten und Unfrieden in die Gesellschaft gebracht. Aus dieser
Sicht heraus befürwortet er die Bereitstellung der kostenlosen Bürgertests bis
zum Jahresende und nennt die Zustimmung zum Antrag einen gesellschaftlichen
Beitrag für Zusammenhalt in der Stadt.