Sitzung: 17.01.2019 Verwaltungs- und Sozialausschuss
Sächsische Ehrenamtskarte
Der
Vorsitzende verweist auf die Anfrage von Stadtrat Bemmann in der Sitzung des
VSA am 27.11.2018 und teilt mit, dass durch die Verwaltung zwischenzeitlich
Informationen hinsichtlich der Beantragung und Nutzung der Sächsischen
Ehrenamtskarte eingeholt wurden.
Grundsätzlich
müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein, um die Ehrenamtskarte beantragen zu
können. Durch den Freistaat Sachsen wurde ein Leitfaden speziell für Kommunen
herausgebracht, der sämtliche Kriterien hinsichtlich der Beantragung und
Vergabe der Ehrenamtskarte beinhaltet. Der Leitfaden wurde abgefordert und kann
in der Hauptverwaltung eingesehen werden. In kleinerem Umfang besteht auch im
Internet die Möglichkeit, sich zu informieren.
Durch
die Ehrenamtskarte können ehrenamtlich Tätigen, die keine oder nur geringfügige
Aufwandsentschädigungen erhalten, Vergünstigungen in kommunalen Einrichtungen
gewährt werden. Dies ist in der Stadt Wilkau-Haßlau sehr überschaubar, z. Bsp.
Ermäßigung auf Eintrittspreis im Herbertbad, reduzierte Ausleihgebühr in der
Bibliothek oder Vergünstigungen beim Anmieten von Räumlichkeiten für Feiern.
Zudem besteht die Möglichkeit, mit Verbänden, Privaten, Firmen, anderen
Kommunen oder dem Freistaat Kooperationsverträge abzuschließen, um anderweitig
Vergünstigungen auf Eintrittspreise, bei Parkgebühren, im Fitnesscenter o.ä. zu
erhalten. Die anfallende Differenz wäre allerdings durch die Stadt
auszugleichen, wobei nicht planbare Mehrausgaben entstehen bzw. auch ein
Einnahmenverlust durch Ermäßigungen im kommunalen Bereich.
Der
Vorsitzende weist darauf hin, dass u.a. bereits Sport- oder anderen Vereinen
Vergünstigungen durch die Stadt gewährt werden, indem Sportstätten kostenlos
zur Verfügung gestellt bzw. geringere Raummieten beansprucht werden. Zudem
werden selbst durch den Freistaat kaum Möglichkeiten zur Nutzung der
Ehrenamtskarte angeboten, was die Einführung der Karte nicht wirklich
rechtfertigt.
Stadtrat
Rißmann erklärt, dass das Ehrenamt
nicht allein auf kommunaler Ebene gewürdigt werden sollte, da der Stadt hierzu
die Möglichkeiten fehlen. Er fordert mehr Initiative durch den Freistaat und
schlägt vor, die ehrenamtliche Tätigkeit öffentlich z. Bsp. im Stadtanzeiger zu
würdigen.
Stadtrat Klug vertritt eine ähnliche Auffassung
und schlägt vor, einzelnen Ehrenamtsmitgliedern für ihre Tätigkeit zu danken z.
Bsp. bei einer Veranstaltung in der Muldentalhalle. Er spricht von einer
„moralischen Anerkennung“ des Ehrenamts. Der Aufwand und Nutzen der Sächsischen
Ehrenamtskarte hingegen steht in keinem Verhältnis.
Stadträtin
Bauer befürwortet auch eine
Veranstaltung in kleinem Rahmen. Der Bedarf und das Bedürfnis - reden und
zuhören - ist bei den Bürgern da und wird gern angenommen, das hat sich bereits
beim Kinderfest widergespiegelt.
Stadtrat
Bemmann bedankt sich für die
Hintergrundinfos. Er möchte den Ehrenamtlern gern danken, wenn die Kommune
dadurch allerdings finanziell belastet wird, würde auch er von der
Ehrenamtskarte Abstand nehmen und eher eine Veranstaltung befürworten. Er wird
sich zur Sächsischen Ehrenamtskarte auch nochmals schriftlich nach Dresden
wenden.
Stadtrat
Röthig verweist auf
Crimmitschau, wo der Bürgermeister zum Neujahrsempfang lädt und eine Würdigung
u.a. auch von Ehrenamtlern vornimmt.
Stadtrat
Küttler gibt zu bedenken, dass
mitunter Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, so dass es bei der Würdigung
des Ehrenamts einer Differenzierung bedarf.
Stadtrat
Jung und Stadtrat Streit vertreten die Auffassung, dass der Verwaltungsaufwand
hinsichtlich der Einführung und auch Nutzung der Ehrenamtskarte
unverhältnismäßig ist. Zum einen erwarten manche Ehrenamtler keine Ehrung ihrer
Arbeit, da sie diese ganz uneigennützig ausführen, zum anderen erhalten sie
mitunter bereits Vergünstigungen im Verein selbst. Der Vorsitzende hat die
Vorschläge zur Kenntnis genommen und sieht die Möglichkeit, im Rahmen einer
Veranstaltung Ehrenamtliche zu würdigen und von der Einführung einer
Ehrenamtskarte derzeit Abstand zu nehmen.
Zustellung Stadtanzeiger
Der Vorsitzende
informiert darüber, dass es am Jahresende in einigen Stadtteilen aufgrund
Krankheit und fehlendem Personal zu einer verspäteten oder gar keiner
Zustellung des Stadtanzeigers gekommen sei. Es sind verschiedene Beschwerden in
der Verwaltung eingegangen, wo mitunter Rückzahlungsforderungen für
Werbeanzeigen geltend gemacht wurden. Die Stadt wird keine Rückzahlungen
vornehmen, da der Stadtanzeiger auch online eingesehen werden kann und die
Verteilung über eine Firma und damit Fremdpersonal erfolgt, worauf die Stadt
keinen Einfluss hat.
Kaufantrag der Lutherkirchgemeinde
Der
Vorsitzende teilt mit, dass der Kirchenvorstand der Lutherkirchgemeinde mit
Schreiben vom Dezember 2018 erneut einen Kaufantrag allerdings nur für ein
Teilstück des Flurstücks Nr. 305/1 gestellt hat. Das Teilgrundstück hat eine
Fläche von ca. 255 m², ist für die Stadt nicht wirklich verwertbar und für den
Bauhof nur Arbeit. Die Kirchgemeinde hat darum gebeten, vom vorgegebenen
Bodenrichtwert abzuweichen, da der Saalanbau die finanzielle Lage der
Kirchgemeinde geschwächt hat. Der Vorsitzende schlägt vor, die Teilfläche für
einen symbolischen Wert oder zumindest zu einem geringeren Preis zu verkaufen.
Die Vermessungskosten und Grunderwerbskosten trägt als Käufer die Lutherkirchgemeinde.
Weitere angrenzende Flurstücke können anderweitig verkauft werden. Diese sind
in ihrer Fläche als Baugrundstücke noch sehr gut verwertbar.
Stadtrat
Röthig welche Lage weist das
Grundstück auf, Hanglage oder ebenerdig? Wenn die anderen Flächen als Bauland
genutzt werden können, sollten die Grundstücke nicht auseinander gerissen
werden.
Stadtrat Jung bei dem Grundstück handelt es sich
vorwiegend um eine Böschung, die dann ausflacht.
Stadtrat
Streit wenn nur das
schwierige Gelände an die Kirchgemeinde veräußert werden soll, sollten keine
Einwände bestehen, zumal dann noch 2 Grundstücke in sehr guter Lage zum Verkauf
angeboten werden können.
Vorsitzender die Fläche ist so groß, dass
sogar 3 Grundstücke daraus entstehen können.
Der Verkauf an
die Lutherkirchgemeinde kann vorbereitet werden.